
Ärzte ohne Grenzen
am 03. September 2018
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Ärzte ohne Grenzen - MSF
In der hitzigen Diskussion um Flüchtlingshilfe, Migration, Schlepper,… sind mittlerweile viele Politiker (derzeit allen voran die italienische Regierung) auf die einfache Lösung gekommen: wer die Rettungsmissionen im Mittelmeer verbietet, beseitigt das Problem “von selbst”. Und die, die trotzdem sagen dass man seitens des christlichen Abendlands doch nicht zusehen kann, wie Menschen im Mittelmeer auf der verzweifelten Suche nach einem besseren Leben ertrinken - die werden als Mittäter angeprangert und kriminalisiert. Es ist eben einfacher, die Helfer zu verteufeln als sich ernsthaft um eine Änderung der Verhältnisse zu kümmern. Da grenzt es auch an Hohn, wenn die deutsche Kanzlerin in diesem Sommer zu Besuch in Afrika erklärt, dass die Hilfsgelder nun (endlich!?) für den Aufbau der lokalen Wirtschaft und die Verbesserung der Lebensverhältnisse genutzt werden sollen. Das Motto “Hilfe zur Selbsthilfe” ist ja erst knapp vierzig Jahre alt…
Jeder der Helfer auf den Booten würde sicher lieber heute als morgen keine Flüchtlinge mehr im Mittelmeer untergehen sehen. Aber so lange die Verhältnisse in den Ursprungsländern ein Garant für ein kurzes, schlechtes Leben sind, kann man den Flüchtlingen ihren Traum von einem besseren Leben nicht verübeln.
Das Mittelmeer war die Wiege der der europäischen Kultur, heute ist es der größte Friedhof der Welt.